Goldenes Reitabzeichen für Dominique Bunse

Reitabzeichen für D. Bunse GENERAL-ANZEIGER BONN v. Juli 2014

Reitabzeichen für “Niki” Bunse

Nur Einflechten fin­det der Wallach doof von Bärbel Dähling

BONN.  Mit dem Dunkelfuchs First Edition ali­as “Edi” sicher­te sich die Bornheimerin Dominique Bunse (26) das Goldene Reitabzeichen.
Er ist gera­de mal sie­ben Jahre jung gewe­sen, als er sich mit sei­ner Reiterin “Niki” das ers­te S‑Gold sicher­te. Sind ande­re Pferde im Alter von Sieben noch so rich­tig in den Pflegeljahren, wuss­te “Edi” schon, wann es drauf ankommt. Damals, am 1. Oktober 2011 beim Turnier auf dem Möncheschen Hof in Gafschaft-Esch, über­zeug­te der Dunkelfuchs-Wallach First Edition die stren­ge Jury erst­mals in einer schwe­ren (S-)Prüfung. Damals wie heu­te im Sattel von “Edi” sitzt Dominique Bunse, die allent­hal­ben nur “Niki” geru­fen wird. Die gebür­ti­ge Bornheimerin (26) rei­tet den groß gewach­se­nen Wallach west­fä­li­scher Abstammung seit er vier war. “Und es war Liebe auf den ers­ten Blick”, ver­rät sie.
Dominique Bunse, die inzwi­schen mehr als zehn S‑Siege erziel­te, wur­de dafür im Frühjahr auf Schloss Wickrath mit dem Goldenen Reitabzeichen belohnt. Ihren zehn­ten S‑Sieg hat­te die BWL-Studentin mit Schwerpunkt Marketing und Controlling schon 2013 bei einem Turnier in Südbaden erreicht. Zwei Saisons war der Breisgau ihre Heimat, mitt­ler­wei­le hat sie wie­der ganz und gar im hei­mi­schen Rheinland Wurzeln geschlagen.
Ihr “Edi” ist inzwi­schen auf dem Birkhof in Brühl zu Hause, wo Niki Bunse auch Unterricht gibt, sofern ihr das Studium dafür Zeit lässt. “Von nix kommt nix”, weiß die enga­gier­te Reiterin und ver­sucht, von allen Guten zu ler­nen. Bei der erfolg­reichs­ten deut­schen Dressurreiterin Isabell Werth hat sie ein Praktikum gemacht, und nach zwei Lehrgängen bei Helen Langehanenberg (32) hat sie auch dort im Stall in die­sem Jahr für vier Tage ihr Lager auf­ge­schla­gen und mitgearbeitet.
Helen, Europameisterin von 2013 und zwei­ma­li­ge Gewinnerin des Weltcupfinales (2013 und 2014), habe ihr mit ihrem Fleiß und ihrem Händchen für schwie­ri­ge Pferde impo­niert, bilan­zier­te Niki nach dem Trainingslager, und sie habe “sehr, sehr viel an guten Tipps und Hinweisen mit nach Hause genom­men”. Zum Beispiel? “Na, Helen hat deut­lich gemacht, dass es etwa ganz wich­tig ist, nicht wie auf einem Brett durch die Ecken zu rei­ten, son­dern jede Ecke zu zele­brie­ren.” Aha.
Ihren ers­ten S***-Sieg fei­er­te Dominique Bunse, die frü­her für den RFV Oberbachem und seit ihrer Rückkehr aus dem Badischen für den Akademischen Reitclub Bonn antritt, Ende April 2014. Die 26-Jährige setz­te sich beim Turnier des RFV Velbert-Heiligenhaus auf der Reitanlage in Mettmann gegen 14 Konkurrentinnen durch.
Dominique Bunse war am letz­ten Juli-Wochenende in Trierweiler-Sirzenich beim Grand Prix Dressurturnier (mit sage und schrei­be zehn S‑Dressurprüfungen) am Start und hat­te als ers­te Prüfung für die Drei-Sterne-S-Dressur genannt. Diese Intermediaire für acht- bis zehn­jäh­ri­ge Pferde war zugleich Qualifikationsprüfung für den S***-Kurz-Grand Prix am Tag dar­auf. Und den been­de­te das sym­pa­thi­sche Paar aus dem Rheinland mit 63,88 Prozent aller mög­li­chen Punkte auf Rang drei. Und das obwohl die 15 flie­gen­den Galoppwechsel von Sprung zu Sprung “nicht so gut flupp­ten”. Die Traversalen und die neun flie­gen­den Zweier-Galoppwechsel hin­ge­gen waren pri­ma und wur­den hoch bewer­tet. Sitz und Einwirkung der Reiterin bewer­te­te die fünf­köp­fi­ge Jury wie auch die “Korrektheit in der Anwendung” mit Bestnoten. Abzüge etwa für Verreiten gab’s kei­ne: “Ich lese mir die Aufgabe ein­mal durch, und kann sie dann aus­wen­dig rei­ten.” Beneidenswert.
Hat der Fuchs, der es liebt, sich auf Turnieren zu prä­sen­tie­ren, auch schlech­te Angewohnheiten? “Ja”, bestä­tigt die Reiterin, “beim Einflechten schlägt er dau­ernd mit dem Kopf — auch dann, wenn kei­ne Fliegen ihn ärgern.” Kommen die doch, schützt ein schwar­zes Fliegenmützchen sei­ne gro­ßen Ohren.
Auf Dominique Bunses Kopf thront seit einer gan­zen Weile bei Turnieren nicht mehr der tra­di­tio­nel­le Zylinder. “Niki” rei­tet mit (blau­em) Helm. Das hat sie ihrer Mutter Marion ver­spre­chen müs­sen, nach­dem die seit einem Reitunfall gelähmt ist und im Rollstuhl sitzt.
Artikel vom 30.07.2014
Reitabzeichen für “Niki” Bunse: Nur Einflechten fin­det der Wallach doof | GA-Bonn — http://www.general-anzeiger-bonn.de/sport/regio-sport/news/Nur-Einflechten-findet-der-Wallach-doof-article1414759.html#plx248930545